Sommer 2018 und nicht weit

Hamburger kennen das aus langjähriger Erfahrung. Wenn man beständigeres Wetter haben möchte, so muß man sich Richtung Süden aufmachen. Aber dieses Jahr war es anders. Der Sommer scheint nicht zu enden und wir wollten nicht im Auto sitzen, sondern eher auf dem Fahrrad.

Und so fuhren wir am 13. Juli 2018 los. Gegen 19:00h, nach dem ein Termin erfolgreich erledigt wurde, ging es los. Weit wollten wir nicht fahren, da wir bis gegen 22:30h einen Stellplatz zum Übernachten finden wollten. So fuhren wir von der A7 bei Northeim ab und suchten eine kleine Straße, wo wir einen Stellplatz ohne Einsicht finden können. An Bundesstraße funktioniert das nicht wirklich, also sucht man sich kleine Verbindungsstraßen zwischen Dörfern mit Waldanteil aus. So hatten wir schnell einen Platz gefunden; nur stand dort ein Auto, das nach kurzer Zeit das Weite suchte. Am nächsten Morgen offenbarte sich die Auflösung. Bei Helligkeit fanden sich im Gehölz zahlreiche gebrauchte Tempotaschentücher. Wir hatten zielsicher eine Schwulentreffpunkt gefunden.

14. Juli 2018

Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns einen Kaffee. Der ist einfach überlebenswichtig und fuhren in das Weserbergland nach Gieselwerder und richteten uns auf dem dortigen Campingplatz häuslich ein. Das Notebook ausgepackt und eine Tour geplant:

Strecke:  60,67km, Höhenmeter: 709m

Gieselwerder – Gottsbüren – Sababurg – Hombressen – Ahlberg – Altmünden – Reinhardshagen – Gieselwerder

  1. Tag 15.07.2018

Strecke: 66,6 km, Höhenmeter: 927m

Gieselwerder – Lippoldsberg – Volpriehausen – Hettensen – Asche – Offensen – Heisebeck – Oedelsheim – Gieselwerder

  • Tag  16.07.2018

Strecke 77,3 km, Höhenmeter 491m

Gieselwerder – Bad Karlshafen – Beverungen – Dalhausen – Wasserschloss Wülmersen – Bad Karlshafen – Gieselwerder.

Am Beginn sind wir linksseitig der Weser gefahren. Am Wasserschloss Wülmersen, welches sehr hübsch anzusehen war, hatten wir eine kleine Einkehr geplant. Jedoch war das Café geschlossen. Und wir hatten Hunger und Durst; Terroranschlag. Also nach Bad Karlshafen. Allerdings war das auch kein Quell der Freude. Das für uns einzig annehmbare Restaurant an der Weser hatte geschlossen. Montags geht in der Gegend wohl gar nichts. Am Campingplatz konnten wir uns Kuchen und Cola kaufen und auf einer Sitzgelegenheit unter einer Linde verzehren. Der Kuchen war leider schrecklich, aber sättigte. Rechtsseitig der Weser sind wir nach Gieselwerder zurückgefahren. Man nimmt noch ein paar Steigungen mit, aber es ist der hübschere Weg.

  • Tag  17.07.2018

Wir sind inzwischen in der Rhön an einem schön gelegenen Campingplatz angekommen. Bei Ankunft wurde uns sogleich die kostenlose Nutzung des nebenan gelegenen Schwimmbades angeboten. Bei den Temparaturen ist das wirklich willkommen und wir haben das nach der Radtour auch genutzt. Wir sind gleich zu einer Radtour gestartet.

Unterwegs waren irgendwann die Trinkreserven erschöpft und in der Kirchenburg Ostheim gab´s Eis und Getränke.

Strecke:  58,9 km, Höhenmeter 582 m

Bischofsheim – Oberelsbach – Sondheim vor der Rhön – Ostheim vor der Rhön – Mellrichstadt – Unsleben – Bastheim – Schönau an der Brend – Bischofsheim

Sehr warm, so ca. 32°C. Es hat uns geschafft.

  • Tag  18.07.2018

Heute solll es in die Hochmoore der Rhön gehen, aber erst hatten wir so einige Anstiege zu bewältigen.

Wir hatten uns die Moore schon einmal vor Jahren angesehen und waren doch überrascht durch die Schönheit und die gut angelegten Stege durch die Moore.

Unterwegs gab es immer wieder schöne Aussichten über die Rhön:

In Fladungen hielten wir uns dann eine Weile im sehr anschaulichen fränkischen Freilandmuseum auf:

Die Temparaturen waren heute mit ca. 25°C radfahrerfreundlich.

Strecke: 63,7 km, Höhenmeter 976m

Bischofsheim – Gersfeld – Rotes Moor – Fladungen – Nordheim vor der Rhön – Sondheim vor der Rhön – Oberelsbach – Bischofsheim

  • Tag  19.07.2018

Unsere Fahrräder ließen wir einmal stehen, weil wir einmal wandern wollten. Als Ziel von Bischofsheim bietet sich das Kloster Kreuzberg an. Von einem früheren Besuch hatten wir noch das leckere Bier und und krosse Haxen in Erinnerung. Ja, tatsächlich: Es ist noch immer so. Das Bier war gut und wir haben uns eine Haxe geteilt. Es war zu warm. Gelaufen sind wir ca. 15km.

  • Tag 20.07.2018

Noch eine Fahrradtour bevor wir nach Westen fahren wollen, den für den nächsten Tag war für die Rhön Regen agekündigt.

Strecke: 52,87 km, Höhenmeter: 1.031m

Bischofsheim – Oberweissenbrunn – Langenleiten – Kissinger Hütte – Riedenberg – Oberbach – Neumühle – Oberweissenbrunn – Bischofsheim

  • Tag 21.07.2018

Abfahrt von Bischofsheim. Fahrt in den Naturpark Eifel in die Nähe von Monschau zum Campingplatz Schafbachmühle. Wir erhielten einen großzügigen Platz im dunklen und engen Tal. Der Campingplatz ist aber trotzdem sehr schön und kaum überlaufen. Für einen Restaurantbesuch sind ca. 6km zu radeln. Es war kühl und feucht, da es kurz vor Ankunft stark geregnet hatte.

  • Tag 22.07.2018

Heute ist es trocken, aber noch bedeckt. Aber das änderte sich im Laufe des Tages. So starteten wir eine Rundtour über die Höhen der Eifel. Unterwegs machten wir in Monschau halt:

Alkoholfreies Weizenbier und jeweils eine große Portion Eis erfrischten uns. Es war wieder richtig warm.

Leider trafen uns zwei Reifenpannen, aber auch das meisterten wir.

Strecke: 61,53 km, Höhenmeter:  903m

Schafbachmühle – Hellenthal – Oftetalsperre – Monschau – Einruhr – Dreiborn – Schafbachmühle

  • Tag  23.07.2018

Bei heiterem bis wolkigen Wetter ging es auf zur nächsten Tour. Wir erreichten die Urfttalsperre mit dieser Überquerung. Aufgrund der längs angebrachten Absperrung war es für Begegnungen etwas eng:

Rad- und Fußgängerbrücke Urfttalsperre

Auf dem weiteren Weg erblickten wir die NS-Schule Vogelsang:

So richtig bergauf wollten wir nicht und beließen es beim Anblick.

So einige schöne Ausblicke konnten wir genießen und weiter geht´s.

Bei der Abtei Marienwald machten wir Pause und schauten uns diese gerne an:

Strecke: 73,77 km, Höhenmeter:  708m

Schafbachmühle – Schleiden – Gemünd – Urfttalsperre – Rurtalsperre – Woffelsbach – Heimbach – Gemünd – Schleiden – Schafbachmühle

Tag  24.07.2018

Es wird wieder warm. Wir verlassen den Campingplatz und stellen den Marco Polo vor dem Platz für eine letzte Tour von hier. Die hügelige Landschaft zwingt uns oft bergauf. Naja, herunter ist dann sehr schön.

Zum späten Nachmittag brechen wir zur Mosel auf und finden bei Brodenbach einen Übernachtungsplatz.

Strecke:  57,62 km, Höhenmeter:  872 m

Schafbachmühle – Harpscheid – Blumenthal – Reifferscheid – Oberschömbach – Schmidtheim – Blankenheim Wald – Marmagen – Sötenich – Kall – Schleiden- SchafbachmühleTag 

25.07.2018

Aufgrund der zu erwartenden Hitze, tatsächlich wurden es in der Spitze 37°C, beschlossen wir heute keine bergige Strecke in Angriff zu nehmen und nach Koblenz zu fahren.

Zwischendurch fanden wir auch eine Badegelegenheit und kühlten uns in der Mosel ab.

Deutsches Eck in Koblenz

In Koblenz mußte Eis und alkoholfreies Hefeweizen her und wir schauten uns den touristischen Trubel an.

Fragt mich nicht, wie diese Burg heißt; es sind so viele davon an der Mosel.

Strecke: 62,12 km, Höhenmeter: 265 m

Brodenbach Koblenz – BorodenbachTag

26.07.2018

Wandern ist ja auch einmal schön und wir lassen die Fahrräder stehen und haben die Burg Thuran als Ziel. Der schmale Steig weit oberhalb der Mosel war schön schattig und mit herrlichen Aussichten.

In der wieder sehr heißen Mittagszeit erreichten wir die Burg.

Ja, wir durften noch einmal bergauf, bei 35°C fiel das nicht leicht.

Christel mußte ntürlich in jede Ecken schauen, wo ein Burgherr geschissen haben könnte. Ich bin es gewohnt.

Retour ging es auf dem gleichen Weg. Auf dem Campingplatz schauten wir einer Camperfamilie beim Packen für den folgenden Abreisetag an. Es dauerte sehr lange und die drei Toaster, die mit waren, mußten natürlich auch verstaut werden.

Strecke 13km

Tag 27.07.2018

Es ist immer noch heiß und wir bleiden beim Fahren am Fluß. Nur wir hatten es uns schöner vorgestellt. Leider führte der Moselradweg fast nur direkt an den vielbefahrenen Straßen beidseitig der Ufer entlang.

Gebadet haben wir auch. Nach Rückkehr sind wir aufgebrochen und haben als Ziel den Main. Unseren südlichsten Punkt dieses Urlaubes.

Strecke 59 km, keine nennenswerten Höhenmeter

Brodenbach – Cochem an der Mosel – Brodenbach

Tag 28.07.2018

Bei Freudenberg fanden wir einen schönen Campingplatz und stellten nach dem Frühstück gleich Fahrbereitschaft her. Auch für heute und bei dem sonnigen und sehr warmen Wetter blieben wir auf dem Main-Radweg.

Strecke:  79,9 km, keine nennenswerten Höhenmeter

Freudenberg – Großwallstadt – Freudenberg

Tag  29.07.2018

Man kann ja nicht immer nur am Fluß fahren und nahmen die Steigungen an. Die Abfahrt von Otternmühle nach Miltenberg durch das Erftal war superschön.

Strecke:  58,6 km, Höhenmeter:  657m

Freudenberg – Rauenberg – Nassig – Sachsenhausen – Steinbach – Riedern – Miltenberg – Freudenberg

Tag 30.07.2018

Einmal den Main hoch und zurück. Danach am späten Nachmittag fuhren wir Richtung Erfurt zum Thüringer Wald. Kurz vor Erfurt fanden wir einen Übernachtungsplatz auf einem Zufahrtsweg zu einem Windpark. Die Lichter von Erfurt und Weimar konnten wir sehen, weil es etwas oberhalb lag. Nur das waren nicht die einzigsten Lichter. Kaum waren wir eingeschlafen, wurden wir von hellem Licht geweckt. Man gedachte die Felder der LPG zu bestellen und kurfte mit Riesengerät darauf herum. Die Maschinenführer hatten sicherlich ihren Spaß. Wir machten uns aus dem Staub und ich schimpfte zwei Stunden über die „Ostgoten“ und deren Sitten. Alle Vorurteile wurden ausgebreitet. Es machte einen Riesenspaß sich da hineinzusteigern und und uns war bewußt, daß wir das überhaupt nicht ernst meinten. Dazu trug auch eine selten dämlich ausgeschilderte Umleitungsstrecke bei. Um 6:00h fanden wir noch die ersehnte Tankstelle und einen offenen Bäcker, sodaß wir zum Frühstück zum Campingplatz nahe Erfurt fahren konnten.

Strecke der Radfahrt: 75km, keine nennenswerten Höhenmeter

Freudenberg – Wertheim – Bettingen – Wertheim – Freudenberg

Tag 31.07.2018

Wir waren natürlich zu früh da und mußten eine Stunde warten, aber dann gab es Frühstück. Schön gelegener Campingplatz am See und wir starteten danach in Richtung Weimar. Leider machte der Garmin irgendwie Sorgen. Er fand kein Positionssignal, aber später war alles wieder in Ordnung. Das hatten wir noch nie gehabt und hatten es bis jetzt auch nie wieder. So nutzten wir die Karte und radelten zuerst zum KZ Buchenwald. Wir steuerten es von der Nordseite an und entsprechend ging es bei 36°C im Schatten steil bergauf. Auf der Höhe angekommen, waren unsere Trinkwasservorräte verbraucht und wir klingelten im Dorf vor dem KZ an einer Haustür und baten um Wasser. Man reichte uns eine Flasche Mineralwasser. Noch einmal herzlichen Dank dafür. Nach der Besichtigung von Buchenwald ging es die lange abfallende Straße hinab nach Weimar. Dort aßen wir ordentliche Portionen Eis, bevor wir uns auf die Rückfahrt zum Campingplatz machten. Kurz vor Erreichung des Ziels gab´s noch eine heftige Dusche von oben.

Strecke:  68,8 km, Höhenmeter nicht gemessen, da Navi teilweise ausgefallen.

Hohenfelden – Mönchenholzhausen – Niederzimmern Hottelstedt – KZ Buchenwald – Weimar – Bad Berka – Tonndorf – Hohenfelden

Sehr heiß, ca. 36°CTag

01.08.2018

Zum Aufwachen erwartete uns heftiger Regen, der aber bald aufhörte und wir machten uns erneut auf um vor dem Thüringer Wald eine Runde zu drehen. Es war bedeckt und mit 25°C Temperatur angenehmer. Wir hatten eine schöne Fahrt an der Ilm entlang bis Stadtilm.

Strecke:  69,9 km, Höhenmeter:  661m

Hohenfelden – Kranichfeld – Stadtilm – Marlishausen – Witzleben – Osthausen – Hohenfelden.

02.08.2018

Es regnet und wir fahren jetzt schon an die Elbe in die Nähe von Magdeburg. Der Campingplatz liegt bei Plötzky und hat einen Badesee. Sehr schön. Wir sind nach Magdeburg über Land gefahren und uns dort das Hundertwasser-Haus angesehen.

An der Elbe ging es dann zurück.

Strecke: 46k

Tag 03.08.2018

Es wurde wieder sehr warm und wir nutzten einmal die Möglichkeit einen Teil des Elbe-Radweges zu fahren. Sehr schön.

Strecke:  89,17km, keine nennenswerten Höhenmeter

Plötzky – Gommern – Ladeburg – Loburg – Lindau – Walternienburg – Dornburg – Gommern – Plötzky

04.08.2018

Nun ist leider das Ende unserer Reise erreicht und wir machten noch eine kurze Fahrt an der Elbe. Danach fuhren wir unseren Camper wieder nach Hamburg zurück.

Dornburg

Strecke:  44km, keine nennenswerten Höhenmeter.

Plötzky – Gommern – Dornburg – Prödel – Gödnitz – Walternienburg – Dornburg – Gommern – Plötzky

2 Gedanken zu „Sommer 2018 und nicht weit“

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